Wettlauf nach El Dorado

Super Einstieg in Deck-Building

Als mein Mann und ich mit Brettspielen anfingen und unsere Freunde überzeugen wollten, haben wir sie mit Dominion überzeugen wollen. Dieses bietet durch seinen Deckbuilding-Mechanismus einen super Reiz, ein Spiel immer und immer wieder zu wiederholen, weil man nur mitfiebert, alles besser machen möchte und es so schön schnell geht.
Trotzdem hat sich jedes Mal das Einstiegsspiel als zäh herausgestellt, denn wenn man ein abstraktes Deckbuilding-Spiel erklärt, versteht keiner, worum es geht und was den Reiz ausmacht. Karten spielen, um Karten zu kaufen, damit man am Ende Siegpunkte hat? Aha..?
Genau dieses umgeht Wettlauf nach El Dorado, denn es hat den gleichen Spielspaß wie Dominion, bietet den gleichen Mechanismus, ist aber so viel intuitiver und verständlicher und hat noch einen weiteren Reiz durch den Wettlauf. Seit wir dieses Spiel kennen, spielen wir dieses Spiel immer zum Einstieg mit neuen Leuten um Deckbuilding zu erklären oder einfach, weil dieses Spiel eben wirklich Spaß macht.

Eins unserer Lieblingsspiele

Nach El Dorado machen wir gerne einen Wettlauf, zu Zweit oder auch zu Dritt oder Viert, inzwischen gerne mit der Erweiterung. Da die Spielplan-Elemente immer anders liegen, verläuft auch jedes Spiel anders, aber immer mit Spannung, ein interessantes Hindernisrennen. Es freut uns auch, dass die Sieger am Ende fast immer ziemlich dicht beieinander liegen und somit jeder eine Chance auf das El Dorado hat! :-)

Mein aktuelles Liblingsspiel

Dieses Spiel bringt alles mit, was gute Spiele ausmacht:
Sehr leicht zu lernen
Jeder kann mitmachen
Verschiedene Wege (Strategie, einfach drauf los,...) führen zum Ziel
Spannung und Spaß bis zum Ende

Absolutes zu empfehlen!!!

Spaßiger kartengesteuerter Wettlauf in das sagenhafte El Dorado!!

Zwei bis vier mutige Expeditionsleiter dürfen sich im Wettlauf nach El Dorado darin ausprobieren, schnellstmöglich in das goldene Land zu kommen. Dabei wird ein spannender Wettlauf geboten, in dem die Spieler ihre Spielfiguren möglichst geschickt, durch Ausspielen ihrer Handkarten, bewegen und versuchen, die beschwerliche Route durch  Dschungel-, Wasser-, oder Wüstengebiete zu meistern.
Deren Symbole sind wiederum auf den Spielkarten abgedruckt und so kann zum Beispiel die Spielfigur über ein Dschungelfeld der Stärke 1 mit einem Kartensymbol der Dschungelstärke 1 gezogen werden.
Die Karten können aber auch dafür eingesetzt werden, neue, beziehungsweise bessere Karten zu kaufen.
Diese werden nach dem Ausspielen der eigenen Handkarten verdeckt, also zufällig, nachgezogen, und somit in das Deck des Spielers aufgenommen, was wiederum die Möglichkeit bietet die eigenen Zugmöglichkeiten aufzuwerten.

Der Autor, Reiner Knizia, hat sich extra dafür einfache, aber auch taktische Spielmechanismen ausgedacht und spannend umgesetzt:
So besteht pro Spielzug die Möglichkeit die Handkarten zuerst zum fahren auszuspielen und etwaige verbliebene Handkarten zum Einkauf neuer Karten zu benutzen oder wahlweise die eigene Spielfigur auch gar nicht zu bewegen und nur auf Shoppingtour zur Deckoptimierung zu gehen.
Die schnelleren, direkten Routen nach El Dorado benötigen oft wertvollere Karten, während man mit den Karten des Anfangsdecks Umwege fahren muss, beziehungsweise über Spielfelder, die höhere Stärkewerte verlangen, gar nicht fahren darf. Gleichzeitig bremst es die Spielfigur aus durch Kartenkaufen vom Fahren abgehalten zu werden.
Es gibt auch auf den Strecken bestimmte Felder, mit denen das eigene Kartendeck individuell angepasst werden kann, wodurch wiederum knifflige Stellen auf den Strecken eher gemeistert werden können
Es gibt Karten mit solchen und anderen Soforteffekten und Karten, die zwar stark sind, aber auch nach einmaliger Nutzung abgeworfen werden müssen, während andere nach dem Ausspielen im eigenen Deck verbleiben.
Auch, dass man durch den modularen Spielplan vor Spielbeginn den Kurs nach El Dorado individuell nach Lust und Laune kreieren kann (oder natürlich auch vorgeschlagene Routen nachbauen kann) ist ein weiteres Beispiel dafür, wie abwechslungsreich das Spiel designt ist.

Immer wieder steht man vor kniffligen Optionen:
Investiert man lieber in neue, bessere Karten, oder versucht man so zügig wie möglich mit seinen Spielfiguren voranzupreschen?
Ist es besser, auf dem direktesten und schnellsten Weg ziehen zu wollen, und ist es dafür nötig Karten nicht zum fahren zu verwenden, sondern um neue, mächtigere Karten einzukaufen?
Müsste ich für die erwünschte Karte dafür sogar für mehr als eine Runde sparen und deswegen mich nicht oder nur sehr kurz fortbewegen kann?
Blockiert man Mitspielern den Zugang zu Bonusplättchen auf dem Spielbrett, oder versperren man mit der eigenen Figur deren direkten Zugweg nach vorne, weshalb sie einen Umweg um einen herum nehmen müssen?
Und welche Karte kaufe ich lieber meinen Gegnern vor der Nase weg, um diese auszubremsen?

Es gibt bestimmte Konstellation der Kaufauslage, in denen der nächste Spieler unbegrenzt Zugang auf die neuen, zu erwerbenden Karten hat, auch hier kann es von Nutzen sein, ein Auge drauf zu haben.

Sieger des Spiels wird logischerweise der, dessen Spielfigur zuerst auf dem El Dorado Zielplättchen landet.

Fazit:
Mit Wettlauf nach El Dorado ist dem Autor Reiner Knizia wieder ein spannendes und begeisterndes Spiel für alle gelungen.
Es ist schnell erlent, trotzdem variantenreich und macht einfach Spaß.
Die Spieldauer ist angenehm, mit Aufbau pendelt es sich bei einer Stunde ein, und es passt irgendwie immer rein.
Wettlauf nach El Dorado verbindet Elemente aus verschiedenen Spielegenres wie Rennspielen und Deckbauspielen und macht daraus eine super spaßige, neue Spielerfahrung für alle Zielgruppen.
Für mich mein Familienspiel des Jahres 2017, das wir auch heute noch immer wieder mal gerne spielen.

Tolles Familienspiel

Wettlauf nach El Dorado schafft in meinen Augen den Spagat zwischen einfachen Regeln, um für Gelegenheitsspieler oder Kinder zugänglich zu sein, gleichzeitig bietet es aber auch Vielspielern interessante Entscheidungen. Per Deckbuilding-Mechanismus versuchen wir hier unsere Expedition voranzubringen und als Erster im Ziel anzukommen. Die Zeitangabe hier ist zutreffend, eine Partie dauert ca. 45-60 Minuten.
Jede Runde zieht man 4 Karten nach, die man entweder einmalig (dann abwerfen) oder später erneut (auf den Ablagestapel, der später wieder eingemischt wird) verwenden kann. Die Kunst ist es, die richtige Mischung aus kurzfristigem Fortschritt auf dem Spielplan und langfristigem Aufleveln der Begleiter zu erlangen. Letzteres kann man über einen Markt erreichen. Ein kleiner, aber eigentlich nie störender, Glücksfaktor ist vorhanden.
Gut gelöst ist auch die Handhabung mit der Spieleranzahl. Spielt man nur zu zweit, erhält jeder eine zweite Figur. Die Gestaltung und das Material sind dem Preisniveau entsprechend gut. Einziger kleiner Kritikpunkt, trotz des sehr variablen Spielplans werden in den Anleitungen nur wenige Strecken vorgestellt. Hier sei auf BGG verwiesen, wo sich eine große Sammlung findet, oder man muss auf eigene Entwürfe zurückgreifen.
Mit Helden & Dämonen und die goldenen Tempel sind zwei Erweiterungen erschienen. Aber bereits das Grundspiel bietet viel Abwechslung, so dass die eher zu empfehlen sind, wenn man das Spiel wirklich sehr häufig auf den Tisch bringt. Die goldenen Tempel ist dabei auch eigenständig spielbar, aber als Einstieg würde ich eher zu dieser Variante raten.