Expeditions

Kompliziertes Spiel mit Premiumpreispunkt

Vorab: Ich bin weder ein Fan der Werke von Jamey Stegmaier, noch von Stonemaier Games. Mir haben die breit beliebten Spiele wie Scythe, Wingspan oder Tapestry gar nicht gefallen. Expedtions bildet eine Ausnahme von dieser persönlichen Regel. Hier bewegen wir uns auf einer Auslage von hexagonalen Aktionsplättchen und das interessante ist, dass im eigenen Zug immer zwei von drei im Spiel verfügbaren Aktionen durchgeführt werden können. Bei diesen handelt es sich um Bewegung, das Ausspielen einer Karte und das Ausführen der Aktion des Plättchens, auf dem man gerade steht. Mit einem Würfel wird dabei eine Aktion markiert, die ich nicht durchführen werde, was es mir erlaubt, die beidenen offenen auszuführen. Diesen Würfel muss ich jetzt in jedem Zug bewegen, decke also immer eine andere Aktion ab. Dieser Auswahlmechanismus hat mir sehr gut gefallen, weil er ein interessantes Vorausplanen erzwingt.
Die Elemente des Spiels sind gut zusammengefügt, ich finde die Anzahl der Regeln für die Einfachheit des Spiels etwas zu hoch. Dies trifft noch viel mehr auf die Spieldauer zu. Ein Spiel zu fünft dauert mindestens 2 h, nicht wie angegeben 60-90 min. Für mich zu lang dafür, was das Spiel an Spieltiefe bieten kann.
Die Illustrationen sind schön, die Plättchen hätten aber nicht so groß sein müssen.
Auch wenn Expeditions das für mich beste Stonemaier-Spiel ist, finde ich es dennoch nur mittelmäßig. Die genannten Kritikpunkte überwiegen für mich den interessanten, zentralen Mechanismus. Und bisher habe ich noch nicht über den Preis gesprochen.. Mit der Größe der Plättchen und der Miniaturen (hätten es wirklich Miniaturen sein müssen?) wirkt das Spiel überproduziert. Aber selbst mit dem, viele werden es „Luxus“ nennen, eingerechnet, ist die OVP gnadenlos überzogen. SM Games nimmt sich da wirklich Preise raus, die viele Die-Hard-Fans auch bereit sind zu zahlen leider. Für ca. 50 € könnte man das Spiel Interessierten empfehlen, für 50% on top dann doch nicht mehr.