Eleven

Gutes Management-Spiel mit leichten Designschwächen

Mit Eleven hat Portal Game den Versuch gestartet die weltbeliebteste Sportart Fußball auf den Brettspieltisch zu transferieren. Jeder Spielende managed dabei ein eigenes Team und muss sein eigenes Stadion aufbauen, Spieler und Angestellte verpflichten, Finanzen im Blick behalten und Taktiken für den Spieltag entwerfen. Gespielt wird eine komplette Saison gegen die KI. Mechanisch ist es ein Aktions-Auswahl-Spiel, während bei Spieltagen das Fußballfeld zu einem Area-Controll Bereich wird, bei dem es gilt Schüsse abzuwehren und selbst zu versuchen durch Spieler oder Fähigkeiten Tore zu erzielen.

Pro:
+ schön thematische Texte und Illustrationen
+ unterschiedliche Spieler/Mitarbeiter erlauben unterschiedliche Taktiken
+ es gibt kaum Downtime, da alle Spieler parallel agieren…

Contra:
- …dadurch gibt es jedoch auch keine aktive Interaktion
- Das Gewinnen der Liga ist teils etwas glückslastig
- Die Spielertableaus nehmen viel Platz ein
- Keine Double-Layer Playerboards (Verrutschungsgefahr)
- Schnell alle Karten gesehen/wenig Varianz
- Das Gefühl sein Stadion von Picke auf aufzubauen kommt kaum auf
- Die Regelverständnis des Spieltages braucht etwas
- Auswechseln ist als Mechanik nicht im Spiel vorhanden
- Es gibt nur 4(!) Start-Charaktere

Fazit:
Zugegeben: ich habe bisher kein einziges Sport-Brettspiel gespielt und kann daher in keinster Weise vergleichen, wie andere den Versuch starten, die Dynamik einer Sportart zu übertragen. Eleven schafft durch seine Bilder und Texte, sowie bestimmte Gameplay-Mechaniken (Stadionausbau, Spielertraining und Effekte) das Gefühl des Rasenschachs auf den Tisch zu bringen. Leider krankt es aber an teils spielmechanischen Schwierigkeiten, wie beispielsweise dem verkopften Auswerten des Spielens gegen die gegnerische Mannschaft oder der geringen Varianz von bestimmten Karten. So hat man nach bereits zwei Partien viele Karten bereits gesehen. Ein weiterer Aspekt, der jedoch eher persönlicher Natur ist, sind die Ressourcenmarker. Diese sind entgegen der sonstigen Thematik einfach nur bunte Holzscheiben und zerstören meiner Meinung nach die sonst stimmige Atmosphäre. Auch könnte es einige stören, dass das Spiel mit mehreren zwar funktioniert, effektiv aber jeder für sich selbst agiert und es KEINE Interaktion gibt (Bis auf das Wegkaufen von Karten aus der Auslage)
Alles in allem bietet Eleven dennoch genug Stellschrauben, weshalb ein wiederholtes Spielen immer wieder zu neuen Strategien einlädt. Vermutlich ließe sich die Varianz durch die unzähligen Erweiterungen steigern, aber diese konnte ich noch nicht testen