Zug um Zug

Eisenbahnromantik mit Tücke

Zug um Zug ist ein Strategiespiel, das durch schnell erklärte Regeln und damit einen einfachen Einstieg punktet, aber auch für fortgeschrittene und erfahrene Spielefreunde nicht so schnell langweilig wird. Ziel des Spiels ist es, bestimmte Zugstrecken zwischen US-amerikanischen (und einigen wenigen kanadischen) Städten, die zu Beginn des Spiels gezogen werden, zu bauen, indem man von Runde zu Runde versucht farbige Waggonkarten in der entsprechenden Anzahl zu sammeln und mit diesen nach und nach Verbindungen zwischen einzelnen Städten zu errichten, bis man die Endpunkte auf seinen Tickets verbunden hat. Durch die Auslegung des Spielbretts wird es umso enger, je mehr Spieler dabei sind, weshalb bei 4 oder 5 Spielern einige Doppelstrecken genutzt werden können, spannend bleibt es jedoch allemal. Zwar kann man verschiedene Taktiken nutzen, indem man entweder zunächst viele Waggonkarten sammelt und dann in schneller Folge Strecken baut oder sofort alles baut, was man bauen kann, einer wirklichen Lernkurve folgt man jedoch nicht, sodass erfahrene Spieler problemlos mit Neueinsteigern spielen können, ohne dass sich jemand langweilt oder überfordert fühlt.
Das Spielbrett ist sehr schön gestaltet und illustriert, die Tickets und Waggonkarten ebenfalls – durch ihre geringe Größe sind beide Kartentypen für Spieler mit kleinen Händen besser geeignet als für solche mit großen, in der USA 1910-Erweiterung werden jedoch auch große Karten nachgereicht – alles ist klar, deutlich lesbar und erkennbar und die Illustrationen ziehen einen voll und ganz in die romantische Nostalgie von Zugreisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Zähl- sowie die Spielsteine sind ebenfalls hervorragend gearbeitet und erleichtern den Überblick über ein volles Spielfeld.
Die Vielfalt der Tickets bringt einen großen Wiederspielwert, wem es irgendwann doch einmal ein wenig langweilig werden sollte, der kann mit inzwischen 6 großen Erweiterungen mit neuen Spielplänen und jeweils neuen Spielmechanismen (Asien, Afrika, Indien & Schweiz, Niederlande, UK & Pennsylvania und Frankreich & Old West) sowie 3 zusätzlichen Grundspielen (Europa, Deutschland, Skandinavien) und kleineren Ticketerweiterungen (USA 1910, Europa 1912, Deutschland 1902), die meistens auch zusätzliche kleine Spielmodule mitbringen, sowie dem leicht abgewandelten Zug um Zug Weltreise Abhilfe schaffen. Als grundlegender Einstieg ist dieses Spiel allerdings perfekt.

Der Klassiker

Es gibt bereits viele Varianten aber der Klassiker ist immer wieder spielenswert. Ich bin das erste mal vor gut 10 Jahren von Los Angeles nach New York gefahren und seit dem sind wir immer mal wieder gerne unterwegs.

Allerdings sind die neuen Varianten objektiv sogar nicht besser (normal große Karten, zusätzliche Inhalte,...), aber der Klassiker bleibt der Klassiker.

Zug um Zug Spaß am Kartensammeln...

...und Einsetzen. Damit macht man Strecke im Wettstreit mit den anderen Reisenden. Ich liebe dieses Spiel. Und man lernt noch spielerisch, wo welche Stadt liegt. Ärgerlich, wenn einer schneller ist als man selbst. Gerne nochmal auf die Reise gehen! Es macht Spaß.