Slay the Spire

Besser als die Vorlage - dank Kooperation

Schon seit Jahren thront Slay The Spire das Videospiel auf dem Rogue-Like Deckbuilding Thron. Es ist schnell gespielt, durch die Freischaltungen sehr süchtig machend und wirkt in fast allen Bereichen perfekt ausbalanciert und belohnend. Jetzt wurde das ganze als Brettspiel herausgegeben und mein erster Gedanke war: wie kann das gut gehen? Wie soll die Leichtigkeit der Vorlage da mithalten können? Fazit jetzt schonmal: ich finde es sogar besser als das Videospiel!
Es spielt sich fast 1:1 wie die Vorlage: man beginnt mit einem schwachem Kartendeck und erhält im Laufe der Level neue Karten, Artefakte und Tränke, die einem immer neue Möglichkeiten gewähren. Dabei unterscheiden sich die Charaktere (4 an der Zahl) komplett, da sie eigene Decks besitzen und auf andere Mechaniken abzielen. Des Weiteren gibt es noch verschiedene Mechaniken, die man freischalten kann – aus spoilergründen sage ich hierzu nichts weiter. Diese wirken im Vergeich zu manch anderen Legacy-Belohnungen wirklich erfrischend, sodass man sich bei jeder erreichten Errungenschaft ein Grinsen nicht verkneifen kann. Spielt man das Spiel mit mehreren, bekommt jeder eine eigene Lane, die er verteidigen muss. Dadurch werden die Kämpfe zwar separat abgehalten, jedoch darf man seine Karten auch in die Zone des Mitspielers spielen, um ihn zu helfen. Dadurch ergibt sich eine spannende Abwägung zwischen Kooperation und Fokussierung auf die eigenen Gegner, OHNE dabei unnötig Zeit zu kosten.

Pro:
+ gleiche Illustrationen wie im Videospiel
+ perfekt ausbalanciert
+ Deckbuilding/Construction greift perfekt
+ Anpassbarkeit des Schwierigkeitsgrades
+ freischaltbare Dinge
+ perfekte Kooperationsmöglichkeiten
+ keine Downtime
+ verschiedene Gegnertypen
+ beigelegte Folien

Contra:
- etwas teuer, wenn man bedenkt, dass NUR Karten enthalten sind
- teils etwas glückslastig


Fazit:
Slay the Spire macht alles genauso perfekt wie die Vorlage und schafft es darüber hinaus ein belohnendes und sich schnell abhandelndes Kooperations-Merkmal drüberzustülpen. Der Flow bleibt bestehen und man kann sich herrlich austoben. Auch die freischaltbaren Objekte motivieren durchgehend, weshalb auch der generelle Wiederspielwert hoch bleibt. Man muss sich nur damit abfinden, dass man für die hohen Kosten des Spiels wirklich nur Karten erhält. Die 4 Figuren der Spieler und die Marker sind zwar qualitativ okay, aber nichts weltbewegendes. Vielmehr zahlt man hier für die Idee und die perfekte Balance. Für Fans der Vorlage und jedem, der Deckbuilding liebt unbedingte Kaufempehlung!