Raffi Raffzahn

Der tapfere kleine Drache Raffi Raffzahn auf Juwelenretttung!!

In dem Kinder-, und Familienspiel Raffi Raffzahn können 2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren versuchen den titelgebenden Drachen Raffi in die Burg des zotteligen ZauBärers Brummulus zu schicken. Brummulus hat nämlich die Juwelen der Prinzessin gestohlen, nur um seine Burg zu schmücken. Dumm nur, dass Brummulus den Weg zu den Juwelen verzaubert hat....

Raffi und Brummulus wurden von keinem geringeren als Michael Menzel gestaltet und versprühen auf der Spieleschachtel und der Anleitung unheimlich viel Charme und machen direkt Lust loszuspielen.
Die Spielfigur von Raffi hat Drachenfüße und eine Mischung aus Ritterhelm und  transparentem Astronautenhelm auf. Letzteres hat die Bedeutung, dass man Raffis Kopf immer sehen kann.
Denn hier kommt der Clou:
Raffis Kopf  hat zwei Seiten: Eine zeigt seinen süßen Drachenkopf und auf der Rückseite Raffi mit einem Schweinchenkopf.

Und damit kommen wir zum genialem Element des Spiels:
Betritt Raffi auf dem Weg zur Schatzkammer der Burg, durch den Wald und in der Burg, die falschen, von Brummulus verzauberten Wegplatten, wird Raffi in ein Schweinchen verwandelt und muss zum Start zurück.
Und das müssen sich die Kinder nicht nur vorstellen, da durch Magnete in Raffis Spielfigur und auf gewissen Wegfeldern der Kopf von Raffis Spielfigur auf die Schweinchenseite gedreht und Raffi zum Schweinchen wird und man dann von vorne anfangen muss.
Im Startfeld ist wiederum ein Magnet  der den zum Schweinchen verwandelten Raffi zurück in den tapferen Drachen Raffi verwandelt und der nächste Spieler kann sich wieder daran versuchen Raffi möglichst geschickt in und durch die Burg laufen zu lassen.
Dieser Mechanismus funktioniert wunderbar und ist wirklich eine Riesengaudi, und zieht die Spielenden mehr ins Spiel, wenn Raffi sichtbar in ein Schweinchen verwandelt wird, wenn man ein falsches Feld betritt.

Beim Spielaufbau werden nach dem Startfeld drei einzelne, quadratische Waldweggeplatten ausgelegt, ehe nach dem Burgtor drei quadratische Burgwegeplatten und am Ende eine Schatzkammerwegeplatte gelegt wird.
Jede quadratische Wegeplatte besteht aus 4 gleich großen Feldern. Raffi muss nun von Feld zu Feld hüpfen und zwei Schrittsprünge pro Platte meistern und die Spieler müssen sich merken, wo die verzauberten Felder sind und sich den sicheren Weg einprägen.
Klingt oft einfacher als es ist!
Je weiter Raffi in der Burg vorankommt, im Idealfall bis zur Schatzkammer, desto mehr Juwelen bekommt er und der Spieler darf dann ein bis zwei Wegplättchen seiner Wahl um 90° drehen. Dadurch verändert sich natürlich wieder der Standort der verzauberten Felder.
Wenn ein Spieler als erstes vier Juwelenlättchen ergattert hat, endet das Spiel und derjenige mit den meisten gesammelten Juwelen gewinnt.

Fazit:
Das Spiel übt erstmals eine große Motivation aus. Es besitzt kurze, spannende Spielzüge. Dabei ist jeder auch bei den Laufversuchen der anderen aufmerksam dabei um sich den besten Weg einzuprägen.
Nachdem der Weg durch das Burgtor in die Burg geschafft wurde, kann der Spieler mit einem interessanten Push your luck Mechanismus auswählen, wann er den Lauf beendet. Je früher man in der Burg stoppt, desto ein geringer wertiges Juwelenkärtchen gibt es, aber wer sein Glück überreizt und auf ein falsches Feld hüpft, bekommt gar keine Juwelen, sondern nur ein Truhenplättchen, beispielshallber mit einer Sprungfeder für die nächste Runde darauf.
So wird nicht immer nur der mutigste Spieler belohnt, sondern tendenziell der, der seine Merkfähigkeiten am besten einschätzen kann.
Und letzteres ist in meiner Spielerfahrung dann Segen und Fluch.
Diejenigen, die sich den Standort der verzauberten Wegplatten schlechter merken können, haben in der Regel die schlechteren Siegchancen. Dafür ist Raff Raffzahn dann doch zu sehr Memory Spiel. So kann dann bei einigen Spielertypen durchaus Demotivation aufkommen, wenn sich der Drachenkopf wieder zum Schweinchen verwandelt hat und der nächste dran ist.
Mit genügend Frustrationstoleranz und Merkfähigkeiten ist Raffi Raffzahn ein toll designtes Memoryspiel mit coolem Push your luck Mechanismus, das herrlich viel Schadenfreude und Gaudi liefert, und auch mal nur in Erwachsenenrunden spielbar ist.
Memorytypisch sind die jüngeren ab einem gewissen Alter mit entsprechenden kognitiven Fähigkeiten meist geschickter als die Älteren-Fraktion.