Kakerlaloop (Mitbringspiel)

Mensch ärger dich nicht, aber noch zufälliger

Nimm das Spiel „Mensch ärger dich nicht“ und zieh daraus das frustrierendste Element – Das Rausgeworfen Werden. Ersetze den Vorsatz durch Zufall, verkürze das Spielfeld und voila, das in etwa ist die Mitbringvariante von Kakerlaloop.

Bis zu vier Spieler manövrieren je drei Käfer über einen Kurs zum Ziel. Hierbei stehen den Spielern zwei Wege (pink oder gelb) zur Verfügung. Beide Seiten sind exakt gleich aufgebaut mit einem geschützten Feld und ansonsten gleichberechtigten Feldern. In der Mitte des Spielfelds gibt es ein Helixfeld, das beide Farben hat und einen Kreuzungspunkt darstellt. Danach gibt es erneut zwei Pfade mit den gleichen Farben und gleichem Aufbau, ehe die beiden Kurse ins Ziel münden.

Am Helixfeld können die Spieler noch mal die Farbe anpassen, also einen Käfer vom gelben auf den pinken Pfad stellen.

Jeder Spieler würfelt zunächst und zieht einen seiner Käfer voran. Ist das Zielfeld besetzt, setzt man den Käfer aufs nächste freie Feld, wodurch man davon profitiert, wenn viele Käfer auf der gleichen Seite unterwegs sind.

Neben einem Zahlenwürfel, der von 1-4 reicht und zwei Zahlen doppelt vorweist, gibt es einen Kakerlakenwürfel, der zwei von sechs Feldern mit einer Kakerlake und vier leere Seiten hat. Wird eine Kakerlake gewürfelt, wird ein entsprechender Chip umgedreht, von denen vier ausliegen. Ist der letzte Chip umgedreht, wird die Kakerlaken-Münze geworfen. Sie zeigt entweder gelb oder pink. Die Farbe, die gezeigt wird, wird von der Kakerlake erwischt, das heißt alle Käfer, die auf einem Feld der Farbe stehen, müssen zurück zum Start.

Für Kinder, die noch nicht taktisch spielen und Wahrscheinlichkeiten nicht bedenken, ist das Spiel ein guter Einstieg, um sich an Regeln zu gewöhnen und unabwendbare Ereignisse in Spielen zu erlernen und zu akzeptieren. Hierbei ist es vielleicht ganz gut, dass es reiner Zufall ist, ob man auf der falschen oder richtigen Seite steht und niemand Einfluss auf das Ergebnis hat, während ja bei Mensch ärger dich nicht jemand bewusst das Rausfliegen herbeiführt.

Doch genau diese absolute Wahllosigkeit des Ergebnisses macht das Spiel für ältere Mitspieler wahnsinnig unattraktiv. Man hat keinerlei Einfluss und kann sich einzig entscheiden, ob man alles auf eine Farbe setzt oder sein Glück durch das Nutzen beider Pfade aufteilt.

Leider müssen wir das Spiel immer mal durchleiden, doch Spaß kommt als Erwachsener beim Mitspielen überhaupt nicht auf. Selbst Mensch ärger dich nicht ist interessanter und schon das ist für mich eine Strafe aufgrund der geringen Möglichkeiten.

Für mich verwunderlich, dass die Co-Autoren von Andor Junior, diversen Exit-Spielen und des brillanten Rajas of the Ganges (Inka und Markus Brand) für dieses Spiel verantwortlich zeichnen.

Ich warte jedenfalls drauf, dass das Spiel bei uns ausziehen kann.