Gwent - Das legendäre Kartenspiel

Gelungene Adaption

Vorweg: Für einen Eindruck kann man auch mein Video auf Youtube schauen:

https://youtu.be/I2S1KCNhHxI

Gwent ist ein Kartenspiel, dass einem in dem Computerspiel The Witcher III: The wild hunt als Minispiel begegnet.

Es ist ein Deckkartenspiel. Beide Seiten (es gibt in dieser Edition auch eine Variante für 3 oder 5 Spieler (alle gegen alle) und eine Team-Variante für 2 gegen 2, aber hauptsächlich ist es ein 2-Spieler-Spiel) wählen eines der Starterdecks aus (bzw. stellen sich ein erweitertes zusammen, mehr dazu unten) und treten in mehreren Runden (mindestens 2, maximal 3) gegeneinander an. Jedes Deck gehört zu (bis dato) einer von fünf Fraktionen und besteht aus Einheiten (darunter auch Helden) und Spezialkarten (+ jeweils eine Anführerkarte, die aber nicht ins Deck gemischt wird).

Für jedes Spiel (nicht jede Runde!) bekommt jeder Spieler 10 Karten, die er zufällig vom gemischten Deck zieht (+ weitere, die er eventuell durch Fähigkeiten ziehen darf).

Die meisten Karten werden in einer von drei Reihen im eigenen Bereich des Spielfelds platziert. Es gibt die Nahkampfreihe, die Fernkampfreihe und die Belagerungsreihe. Jede Karte (außer den Spezialkarten) hat eine Stärke; die Stärke aller Einheiten der eigenen Seite wird immer addiert.

Es wird abwechselnd ausgelegt, bis beide Spieler passen (müssen). Wer dann die größere Stärke hat, gewinnt - allerdings nicht das Spiel, sondern lediglich die Runde. Wer eine Runde verliert, muss eines seiner beiden Juwelen abgeben. Erst wenn man beide (also zwei Runden verloren hat) verliert man das Spiel.

Wie bereits gesagt: Es werden keine Karten nachgezogen, sobald eine neue Runde beginnt! Man muss sich also die 10 Karten vom Anfang (+ weitere, die man ziehen oder aus dem Deck holen darf wegen Fähigkeiten) gut einteilen, um mindestens zwei Runden zu gewinnen. Einmal pro Spiel darf man außerdem die Anführerkarte aktivieren (sofern sie keine passive Fähigkeit hat, die die ganze Zeit gilt).

Spezialkarten (darunter auch Wetterkarten, von denen jeweils nur eine ausliegen darf und für das ganze Spielfeld gilt) beeinflussen die einzelnen Kampfreihen (meist auf beiden Seiten) und zahlreiche Spezialfähigkeiten der einzelnen Faktionen und Karten (dazu ein bisschen was im Video) manipulieren eigene und gegnerische Stärke-Werte. Mit jeder Karte, die man spielt, kann sich das Blatt also (manchmal komplett) wenden.

In diesem Grundspiel sind wie gesagt fünf Starterdecks enthalten, mit denen man direkt loslegen kann, allerdings auch noch viele Karten, mit denen man die Decks aufwerten oder umbauen kann. Klarerweise gibt es gewisse Regeln - ein Deck darf nur eine bestimmte Anzahl an einigen Karten enthalten, insgesamt nicht einen bestimmten Grundstärkewert überschreiten, etc. Dennoch hat man viel Freiraum und da ein Match nicht so lange dauert, kann man auch hintereinander mehrere Strategien ausprobieren.

Vom Umfang her liefert das Spiel und ich persönlich finde, dass auch das Artwork der Karten sehr gelungen ist; oft haben einige mehrfach vorhandenen Karten sogar jedes Mal ein eigenes Artwork. Einziger Wermutstropfen ist die ansonsten nicht so schöne Ausstattung. Die Flip-Münze ist aus Plastik, der Rest auch und das Spielbrett ist ein zusammenfaltbares Poster (also: Die Rückseite ist wirklich ein Poster). Natürlich braucht es eigentlich kein festes Spielbrett, aber es ist eben ein bisschen enttäuschend, dass an dieser Stelle gespart wurde.