Corduba

Einfache Zugauswahl, sehr komplexe Zusammenhänge und eine katastrophal aufgebaute Anleitung

Die Spieler sollen für Kaiser Augustus die durch den Bürgerkrieg zerstörte Stadt Corduba wiederaufbauen. Hierzu errichten sie Gebäude, die sie auch mittels Arbeitern und Spezialisten aktivieren können, um individuellen Nutzen ziehen zu können. Durch das Errichten der Gebäude steigt das Ansehen der Spieler in den 3 Stadtbezirken. Nach jeder Runde müssen die Spieler überprüfen, ob ihre Beliebtheit bzw. Harmonie für die Anzahl ihrer Arbeiter reicht oder sie diese mit Nahrung und Münzen ausgleichen können, sonst beginnen in der Stadt Revolten.
Nach jeder Dekade (nach der 3., 6. und 8. Runde) sollten die Spieler die Forderungen Roms nach Truppen, Tempel-Opfergaben und speziellen Gütern erfüllen. Wer dies am besten erfüllt, darf hierfür Senatoren (Siegpunkte) entsenden, ebenso wie für das höchste Ansehen in den jeweiligen Bezirken. Sollte man Rom hier nicht zufrieden stellen, brechen ebenso Revolten aus und man verliert an Beliebtheit.

Fazit: Die Zugauswahl ist sehr überschaubar. Mit Ausnahme von Benutzung seiner Charakterkarte und dem Marktplatz kann man eigentlich nur ein Gebäude oder Monument errichten oder seine Arbeiter/Spezialisten einsetzen und hierdurch ein Gebäude aktivieren. Aber die Komplexität liegt im Zusammenhang. Durch das Bauen können eigene Wohnhäuser platziert werden, wodurch man Arbeiter enthält, wobei auch diese Wohnhäuser passend zu den jeweiligen Bezirken organisiert sind. Die Baukosten variieren von Bezirk zu Bezirk. Jedes Gebäude besitzt individuelle Fähigkeiten und auch die Spezialisten haben diverse Vorteile aber können nicht überall eingesetzt werden. Kurzum: Der Teufel steckt im Detail bzw. in den individuellen Eigenheiten und mannigfaltigen Auswirkungen des eigenen Zuges. Daher ist dies ein hochkomplexes Expertenspiel.
Was aber zu einem Stern Abzug führt (sogar eher zu zweien, wäre die Bewertungsskala bis zu 6 Sterne reichend) ist die fürchterlich aufgebaute Anleitung. Es gibt keine Übersetzungsfehler, die Details sind alle angegeben, teilweise sogar mehrfach, aber des öfteren wird durch Begleittexte kein Tipp gegeben (wie beabsichtigt), sondern herumgeschwafelt und die Anleitung so in die Länge gezogen und die Reihenfolge, Aufbau, Ablauf und Details haben keine klare Struktur. Als extrem erfahrener Spieler musste ich die Anleitung 3x intensiv durcharbeiten, bis so ziemlich alles klar war (und eben nicht, weil der Spiel-Ablauf so umständlich ist, sondern weil man die Auswirkung mancher Sachen an unsinniger Stelle in der Anleitung ausführt).
Insofern: TOP Experten-Spiel, hochwertiges Material, Anleitung Flopp