Astrobienen

Interessantes Wettrennen mit Weltraum-Setting

Bienen im Weltall - ein komisches Thema. Das ging mir durch den Kopf als ich das Spiel und das Cover gesehen habe. Dennoch - oder vielleicht auch gerade darum - war ich sehr gespannt, was Astrobienen so kann. Um es vorweg zu nehmen: Auch nach mehreren gespielten Runden habe ich immer noch nicht verstanden, warum man dem Spiel ein Weltraum-Setting verpasst hat. Eine normaler Wald wäre auch gegangen, aber vielleicht wäre das Spiel dann nicht so ansprechend gewesen.

Worum geht es? Jeder Spieler leitet einen eigenen Bienenstamm. Diese unterscheiden sich von ihren Fähigkeiten und von ihren Anordnungen auf dem Starttableau. Neben dem eigenen Tableau, auf dem wir unseren Bienenstamm vergrößern wollen, hat jeder Spieler mehrere Arbeiter. Diese sind toll gemacht, denn durch das Drehen dieser Figur wird das Alter des Arbeiters angezeigt - hierzu später mehr. In der Tischmitte befindet sich ein großer Spielplan mit Aktionsfeldern, auf dem wir im Laufe des Spieles unsere Arbeiter platzieren wollen.

Der Aktionsplan hat hierbei eine interessante Besonderheit. Denn die Aktionsfelder werden nicht, wie so häufig, durch die Arbeiter anderer Spieler blockiert. Viel mehr schupse ich einen bereits dort liegenden Arbeiter einfach ein Feld weiter, bzw. vom Spielplan herunter. Das klingt im ersten Anlauf für die Mitspieler nicht gut, ist es aber. Denn so bekommt man die eigenen Arbeiter durch das Wirken der Mitspieler kostenlos zurück, um sie erneut einsetzen zu können. Man möchte seine Arbeiter also am besten so platzieren, dass sie schnell wieder zurück geschupst werden.
Eine weitere Besonderheit ist, dass die Aktionen der Aktionsfelder durch die Stärke/Alter des Arbeiters bestimmt werden. Je stärker der Arbeiter, desto größer ist die Wirkung bzw. die Auswahl bei der Aktion.

So versuchen die Spieler in klassischer Worker-Placement-Manier ihre Arbeiter bestmöglich einzusetzen um den eigenen Bienenstock weiter auszubauen, neue Orte zu entdecken, Entwicklungen zu machen oder ähnliches.

Jetzt könnte man meinen, dass es dann ja sinnvoll ist, nur mit starken bzw. alten Arbeitern zu spielen. Das ist nur bedingt richtig. Jeder Arbeiter altert, wenn er von einer Aktion zurück kommt. Aber nach dem 4. Lebensjahr ist der Arbeiter nicht mehr einsatzfähig und kommt in den Tiefschlaf - was auch noch einmal Boni und Punkte bringen kann. Man muss also nicht nur versuchen, seine Arbeiter bestmöglich zu platzieren, sondern auch noch darauf achten, dass die Arbeiter ihr Alter bestmöglich ausnutzen können. Das macht Spaß und bietet Abwechslung.

Interessant ist auch das Spielende. Dieses tritt dann ein, wenn eine, von der Anzahl der Spieler abhängige gewisse Mengen an Arbeitern in den Tiefschlaf versetzt wurde. Und auch, wenn man das in den ersten Runden nicht glauben mag, diese Endbedingung kann mitunter schneller eintreten, als gedacht. Daher ist Astrobienen eine Art Worker-Placement-Wettrennen, bei dem man sich nicht zu viel Zeit lassen sollte, wenn man letztendlich nicht mit einer mageren Punkteausbeute dastehen möchte.

Mir gefällt Astrobienen vom Spielgefühl und vom Spielmaterial sehr gut. ich würde es aber immer mit 3 oder 4 Spielern spielen - zu zweit ist es nett, aber nicht außergewöhnlich. Der Solo-Modus funktioniert eigentlich ganz gut, aber die Bewegungsregeln finde ich hier etwas anstrengend.